DER WINZER ROMAN


1923 wurden die ersten Reben in Buschformerziehung von meiner Urgroßmutter in Trausdorf gepflanzt. Damals war der Kreislauf von der Haltung von Kühen und Schweinen, dem Anbau von Getreide und Wein ein von der Natur und den damaligen Umständen vorgegebener.
Im Studium des bio- wie biodynamischen Weinbaus waren mir diese Ansichten daher nicht fremd, sondern eigen.
Daher lasse ich der Natur und den Reben ihre Entwicklung.
Dem Rebensaft lasse ich im Keller seine volle Kraft entwickeln damit er, auf meinen Punkt gebracht, in die Flasche kommt.

ROMAN SORGER WEINE.
AUF DEN PUNKT GEBRACHT.


Warum dieser Punkt in dieser Position auf dem Etikett?


Es hat für mich etwas mit der Entwicklung des Weins und meiner Eigenen zu tun.
Wie er vergärt, wie lange ich ihn lagern lasse. Wie ich mich als Mensch entwickle, wann ich innehalten oder weitergehen will. Geduld und Achtsamkeit ist hier das Stichwort - das Hineinhören in mich selbst.

Das Zwiegespräch mit mir und der Rebe. Daher auch die Etikette mit dem ausgestanzten Punkt im goldenen Schnitt.

Dieser goldene Schnitt ist eine seit der Antike bekannte Gestaltungsregel und bezeichnet das Teilungsverhältnis zweier Größen zueinander.
Diese Teilung gilt als ausgewogenes Leitmaß und wird vom Menschen als besonders harmonisch empfunden -
sprich vom Versuch der Herstellung von Harmonie im Äußeren.

Doch der Punkt ist ausgestanzt und lässt einen Blick ins Innere zu.
In die Flasche.
In den Rebensaft.
Wie der Saft aus den Trauben auf natürliche Weise sich zu Alkohol und dann zu Essig entwickelt, so verändert sich auch meine Seele und

ich kann bestimmen, in welchem Zustand ich verweilen will.